Innovation

Der MGL ist ein Reallabor für innovatives Fliegen, das wichtige Antworten auf die Frage nachhaltiger Luftmobilität liefert. Mit Forschungsprojekten zu elektrischen Flugtaxis, alternativen Antriebstechnologien und Luftraumintegration leistet der Flughafen Mönchengladbach seinen Beitrag zur Mobilitätswende und Dekarbonisierung in der Luftfahrt. Durch eine ideale Infrastruktur, welches großes Potenzial für ein innovatives Luftfahrtcluster bietet, einer geförderten Ladeinfrastruktur für Luftfahrzeuge, die aus einer eigenen Photovoltaikanlage gespeist wird, und innovative Kooperationspartner vor Ort ist der MGL ein entscheidender Faktor, um innovative Ansätze in der Luftfahrt voranzutreiben.

Elektrisches Fliegen

Die FH Aachen und der Flughafen Mönchengladbach (MGL) haben ihre Zusammenarbeit beim Themenfeld elektrisches Fliegen verstärkt und den ersten Testflug mit einem manntragenden Elektroflugzeug (Pipistrel Velis Electro) von Aachen nach Mönchengladbach erfolgreich realisiert. Die Strecke eignet sich aufgrund von Distanz und Batterie-Reichweite gut und liefert in einem dichten Ballungsraum zudem aussagekräftige Ergebnisse für spätere Einsatzgebiete elektrischer Fluggeräte wie SkyCab.

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Neben der Forschung ist elektrisches Fliegen schon heute Thema in der Pilotenausbildung. Der MGL bietet hier beste Voraussetzungen, da er mit mehreren Flugschulen am Platz bereits über einen Ausbildungsschwerpunkt mit entsprechender Infrastruktur verfügt. Der Vorteil: Elektroflugzeuge schonen nicht nur das Klima, sie sind auch wesentlich leiser als Flugzeuge mit konventionellem Antrieb. Bei über 100 Starts und Landungen am MGL pro Tag ist das für die Beschäftigten am Platz und die Anwohner ein gewichtiges Argument. Gemeinsam mit den ansässigen Flugschulen eruiert der MGL entsprechende Einsatzmöglichkeiten für Elektroflugzeuge, die vor Ort geladen werden können. Mit einem Batterieladegerät, das mit eigenem grünem Photovoltaik-Strom gespeist wird, trägt der Flughafen Mönchengladbach seinen Teil dazu bei, NRW zu einem Hub für grüne Mobilität und elektrisches Fliegen auszubauen.

David_Osten_____
Innovationsmanager
+49 2161 6898-27
david.osten@mgl.de

Drohnen & Flugtaxis

In Zukunft werden neue Fluggeräte wie Drohnen und Lufttaxis unseren Luftraum verstärkt nutzen. Am Flughafen Mönchengladbach werden Verfahren erforscht, entwickelt und belastbar getestet, wie bemannte und unbemannte Flugobjekte im Regelbetrieb ungestört miteinander agieren können. Die Arbeiten tragen aktiv zu einem sicheren Flugbetrieb bei.

Zudem können Drohnen-Fernpiloten hier Schulungen besuchen und die offizielle Prüfung zum Erwerb des EU-Fernpilotenzeugnis A2 gemäß Luftverkehrsordnung ablegen. Prüfungstermine können Sie über den Kalender buchen.

 Von der Freizeitgestaltung über die industrielle Nutzung bis zur Verwendung bei Rettungseinsätzen: Die Zahl an unbemannten Flugobjekten nimmt stetig zu. Vor allem, wer Drohnen kommerziell betreibt, muss eine entsprechende Lizenz erwerben. Das ist seit 2023 am MGL als Dependance der Droniq GmbH möglich, die vom Luftfahrt-Bundesamtes als Prüfstelle benannt ist. Prüfungstermine können Sie über den Kalender buchen.

Wie kann sich ein Flugtaxi sicher im aktiven Luftraum bewegen und in die Mobilitätsinfrastruktur der Stadt integriert werden? Dazu hat der Flughafen Mönchengladbach als Partner im interdisziplinären Forschungsprojekt SkyCab unter Leitung der FH Aachen, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wurde, bis 2022 geforscht. Entwickelt wurde ein Flugtaxi-Konzept mit dazugehörigem Mobilitätskonzept für die innereuropäische Modellregion zwischen Maas, Rhein und Ruhr. In dem elektrisch betriebenen Flugtaxi lässt sich mit 240 km/h eine Strecke von mindestens 95 km in deutlich kürzerer Zeit zurücklegen als per Auto oder Bahn. Erfolgreiche Praxistests zunächst mit einer Songbird-Drohne von Germandrones und später mit einem manntragenden Elektroflugzeug von Velis electro haben die Möglichkeiten eines potenziellen neuen Luftraumteilnehmers eindrucksvoll gezeigt. Der Flughafen Mönchengladbach will als Mobilitätshub in Zukunft auch Start- und Landepunkt für Flugtaxis sein. Er setzt dabei vor allem auf Geschäftsreisende. SkyCabs können aber auch für Polizei, Feuerwehr oder den Transport von lebenswichtiger Medizin eine Rolle spielen. Inklusive Pilot haben vier Menschen plus Gepäck Platz. Langfristig sollen die voll elektrischen Fluggeräte sogar ohne Piloten auskommen.
Mit dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projekt SkyTRACKplus geht die Forschung weiter. Ein Konsortium unter Leitung des Flughafens Mönchengladbach (MGL) entwickelt und erprobt Verfahren zur Luftraumintegration neuer Mobilitätskonzepte in den bestehenden Luftraum. Am MGL wird in ein robustes Flugbetriebskonzept für den sicheren, planbaren und witterungsunabhängigen Parallelbetrieb von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen investiert. Dazu werden publizierbare und kontrollierte Flugverfahren für Flugtaxis und Drohnen zusammen mit der Flugsicherung erstellt und mit einer Drohne erprobt. Hochautomatisiert und digital vernetzt reduzieren sie den CO2-Fußabdruck durch elektrifiziertes Fliegen und optimiertes Routen- und Flugmanagement und senken die Lärmemissionen spürbar. Ein Plus vor allem im städtischen Umfeld. Unterhalb der Radarführungsmindesthöhe ist bisher keine flächendeckende Ortungslösung und damit Flugsicherung verfügbar. Die Integration in das herausfordernde Luftverkehrssystem mit hoher Verkehrs- und Flugplatzdichte soll anhand einer Beispielstrecke zwischen den Flughäfen Mönchengladbach und Paderborn mit einer Zwischenlandung im urbanen und ländlichen Raum erarbeitet werden. Das Ergebnis steht anschließend allen Luftraumnutzern als Gemeingut zur Verfügung.

David_Osten_____
Innovationsmanager
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Alternative Antriebe

Klimaneutrale Mobilität kann nur mit neuen, innovativen Antrieben gelingen. Darum geht es in dem Forschungsprojekt OpAL (Operationelle Auswirkungen von neuen Antrieben in der Luftfahrt). Gemeinsam mit renommierten Konsortialpartnern wie Boeing, SAP, Rolls Royce und den Technischen Hochschulen in Braunschweig und Darmstadt forscht der Flughafen Mönchengladbach zu Verfahren und Prozessen rund um CO2-neutrale Antriebe via Brennstoffzelle, Wasserstoff und Elektrizität. Dabei geht es sowohl um Fragen der Logistik (Versorgungsfahrzeuge und Betankung) als auch um die Ausarbeitung der bodenseitigen Prozesse, um Notfallmanagement und bauliche Anforderungen etwa an Vertiports für Lufttaxis. MGL gestaltet so den Übergang in ein Zero-Emission Luftfahrt-Ökosystem mit: Er überführt sein klassisches sukzessive in ein innovatives Betriebskonzept und definiert nachhaltige Wertschöpfungsketten am Airport und in den ansässigen luftfahrtaffinen Firmen.

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Nachhaltigkeit

Der MGL investiert systematisch in die Forschung für CO2-neutrales Fliegen und die entsprechende Ausstattung des Platzes. Ziel ist es, den Flugplatz selbst so nachhaltig wie möglich zu gestalten. 350 Solarmodule auf dem Dach des Hangars 7 produzieren bereits heute knapp 200.000 kWh (Stand 03/2024) grünen Strom, mit dem unter anderem das Batterieladegerät am Platz klimaneutral gespeist wird. Weitere Flächen für Photovoltaik sind in der Prüfung. Darüber hinaus wurde die Vorfeldbeleuchtung als größter Energiefresser auf LED umgestellt.